Die europäische BSD-Konferenz 2004 in Karlsruhe

Die europäische BSD-Konferenz 2004 in Karlsruhe
Vermischtes

In Karlsruhe trafen sich zuletzt Entwickler von Systemen und Anwendungen, die für Berkeley Software Distributionen gedacht sind. Es war bereits die dritte EuroBSDCon, die zuvor schon in Brighton und Amsterdam stattgefunden hat. In diesem Fall trafen sich mehr als 300 Teilnehmer über drei Tage Ende Oktober, die ein volles Programm vor Augen hatten, das ganz unterschiedliche Punkte beinhaltete. Es gab verschiedene Vorträge, die sich mit Entwicklungsthemen der Distribution beschäftigen. Zudem gab es auch ein gemeinsames Konferenz Dinner, bei dem sich die Teilnehmer, die aus ganz Europa kamen, besser kennenlernen konnten.

Die Berkeley Software Distribution ist eine Variante von Unix. Diese wurde in den siebziger Jahren an der Berkeley Universität in Kalifornien entwickelt. Seitdem hat es mehrfache Weiterentwicklungen gegeben. Auf der mittlerweile regelmäßig stattfindenden Konferenz werden viele Themen und Inhalte besprochen, die irgendwie mit BSD zusammenhängen. Die Konferenz wurde in englischer Sprache gehalten. In diesem Artikel gibt es einen Rückblick auf die Konferenz.

Die 3. EuroBSDCon 2004 in Karlsruhe

Während die Distribution und ihre Ableger schon aus den siebziger Jahren stammen, wurde die europäische BSD-Konferenz erst seit kürzerer Zeit ins Leben gerufen. Erstmals fand sie 2001 in Brighton in Großbritannien statt. Eine zweite folgte im Jahr darauf in Amsterdam. Zwei Jahre später also trafen sich jetzt erneut Entwickler und Interessierte der Berkeley Software Distribution, um sich zu unterschiedlichen Aspekten des Themas auszutauschen. Drei Tage wurden dafür angesetzt, an denen die Con in Karlsruhe durchgeführt wurde. Die Konferenz fand vom 29. bis zum 31. Oktober 2004 statt. Wobei der erste Tag für Tutorials gedacht war. Die anderen beiden für Gespräche und Vorträge. Als genauen Austragungsort hat man sich für das Queens Hotel in Karlsruhe entschieden, wo die Konferenz stattfand und die Teilnehmer natürlich auch unterkommen konnten.

Am 5. April des Jahres begann bereits der Call for Papers, der bis zum 15. Mai reichte. Bis dahin hatten also Teilnehmer Zeit, ihre Papers einzureichen, zu denen sie Vorträge halten wollten. Das konnte man im Vorfeld online über die offizielle Webseite machen, auf der auch alle weiteren Informationen zur Konferenz zu finden waren. Zudem musste man sich im Vorfeld für die Konferenz registrieren. In Karlsruhe haben jetzt rund 300 Teilnehmer mitgemacht, die aus ganz Europa kamen, um sich zum Thema zu informieren, darüber auszutauschen oder eben selbst Vorträge zu halten. Viele der eingereichten Papers sind auch noch im Nachhinein als Download verfügbar.

Das Programm der 3. Euro BSD-Konferenz

Los ging es am Freitag, den 29. Oktober. Dieser erste Tag war für Tutorials angedacht, die dann auch schon um 9 Uhr begannen. Zuvor und parallel dazu konnte man sich bereits für die Konferenz anmelden. Um 9 Uhr gab es drei parallele Tutorials. Das waren „Using IPV6 on BSD“, „Debugging kernel problems“ und „Content Management mit TYPO3“. Nach der Mittagspause ging es dann mit denselben Themen weiter, außerdem kam aber noch der Punkt „Hands-on CVS“ mit dazu. Das Programm des ersten Tages lief bis um 17 Uhr. Danach hatten die Teilnehmer noch Zeit, um Karlsruhe zu entdecken und die Freizeit zu genießen, ehe es am nächsten Tag direkt am Vormittag weiterging.

Das Programm der 3. Euro BSD-Konferenz Der nächste Tage begann mit der offiziellen Eröffnung, ehe der Keynote Vortrag von Jordan Hubbard zum Thema „Apple Computer Inc.“ gehalten wurde, was natürlich besonders interessant gewesen ist. Weiter ging es dann nach einer kurzen Kaffeepause, jeweils zwei Vorträge wurden parallel gehalten. Unter anderem waren das am Samstag „Using Application-Driven Checkpointing Logic for Hot Spare High Availability“ von Antti Kantee, „MacOS X binary compatibility on NetBSD“ von Emmanuel Dreyfus, „NetBSD and Handheld Platforms“ von Alistair Crooks und Valeriy Ushakov, „Lightweight FreeBSD package cluster in a jail“ von Adrian Penisoara und auch „But I am not a developer… how can I contribute to open source?“ von Dru Lavigne. Am Samstagabend fand zudem noch das Konferenzdinner statt.

Der parallele Sonntag

Weiter ging es am Sonntag, erneut in zwei unterschiedlichen Strängen, die parallel zueinander veranstaltet worden sind. Um 9:15 Uhr ging es los mit den Vorträgen „vulab – SysAdmin Education in the Virtual Unix Lab“ von Hubert Feyrer und „The TrustedBSD MAC Framework: Extensible Kernel Access Control for FreeBSD and Darwin“ von Robert Watson. Weitere Vorträge waren „The Challenges of Dynamic Network Interfaces“ von Brooks Davis, „FreeSBIE – A code walktrough and a case study“ von Stucchi Massimiliano und Matteo Riondato, „A machine-independet port of the SR language run time system to NetBSD“ von Ignatios Souvatzis, „Unmodified Device Driver Reusage via Virtual Machines“ von Joshua LeVasseur und „The A-tree – a Simper, More Efficient B-tree“ von Alistair Crooks. Es folgte die Abschlussrede, sowie die Vergabe des Best Paper Awards.

Was ist BSD?

Was ist BSD (Berkeley Software Distribution)? Die Berkeley Software Distribution hat ihre Ursprünge in den siebziger Jahren und, wie es der Name schon sagt, an der berühmten Universität Berkeley, die in Kalifornien liegt. 1977 ist BSD entstanden und basiert auf Unix, dessen Code zum Teil weiterentwickelt oder komplett ersetzt worden ist. Über die Jahre wurden verschiedene BSD-Systeme entwickelt, die unterschiedliche Ansätze verfolgten. Seit den neunziger Jahren gibt es keine Zeile mehr im Quelltext, die von Unix stammt, da sonst Lizenzzahlungen an AT&T fällig gewesen wären. Die heutigen Distributionen basieren alle auf der ursprünglichen BSD, sind aber im Grunde nur noch Abwandlungen davon. Die berühmteste Distribution, die auf BSD aufbaut, ist heute macOS, womit es also auch eine große Verbreitung gibt.

Fazit zur Euro BSD-Konferenz in Karlsruhe

Heute gibt es eine große Anzahl von Systemen, die in der ein oder anderen Weise auf den Berkeley Software Distributions beruhen. Seitdem hat sich aber viel getan und vor allem im Bereich des Open Source gibt es jede Menge Bewegung. Diese wird wohl auch in den nächsten Jahren anhalten. Ein gutes Indiz dafür ist die EuroBSDCon, also die europäische Konferenz zum Thema BSD. Welche die jetzt nach Brighton und Amsterdam zum dritten Mal stattgefunden hat. Dieses Mal wurde sie in Karlsruhe ausgerichtet, wo man sich für drei Tage Ende Oktober im Queens Hotel getroffen hat. Auf dem Programm standen zunächst Tutorials, ehe an zwei Tagen sehr viele Vorträge gehalten worden sind. Darunter auch ein Keynote Vortrag von Jordan Hubbard zum Thema Apple Computer Inc. Im nächsten Jahr wird die nächste EuroBSDCon in Basel in der Schweiz stattfinden.